Unsere Leistungen
Diagnostik
Zur Diagnostik von Nieren- und Hochdruckerkrankungen zählt eine ausführliche Erhebung der persönlichen Krankengeschichte, eine Sichtung der Vorbefunde und eine körperliche Untersuchung. Zusätzlich sind Laboruntersuchungen des Blutes und des Urins notwendig. Bildgebende Untersuchungen (z. B. durch Ultraschall) und Funktionsmessungen der Niere ergänzen die Laborergebnisse. Folgende Spezialuntersuchungen bieten wir an:
Harnuntersuchungen
- Sediment mit Phasenkontrastmikroskopie
- Addis-Count
- Katheterurin
- Proteinuriediagnostik
Blutuntersuchungen
- Blutgasanalysen
- Elektrolytbestimmungen vor Ort
- Medikamentenspiegel
- Nierenfunktionsprüfung mittels neuer, sehr empfindlicher Blutwerte (z. B. Cystatin C)
Weitere Spezialuntersuchungen
- Duplex-Sonographie der Niere und der Nierengefäße
- Langzeitblutdruckmessung
Entnahme von Proben zur Gewebeuntersuchung
- bei Wasseransammlungen zwischen Lungen- und Rippenfell (Pleuraergüsse)
- Bauchwasser (Ascites)
- Nierenpunktion (Entnahme einer Gewebeprobe aus der Niere)
Erklärungen
- Urinstatus = ein Streifentest, aus dem sich Hinweise auf Zellen oder Eiweiß im Urin ergeben
- Urinsediment = Sichtung der Urinprobe unter dem Mikroskop. Die Form und ggf. die Anordung der Zellen gibt Aufschluss über die Ursache der Nierenerkrankung.
- Addis-Count = quantitative Bestimmung der Zellausscheidung pro Zeit
- Proteinurie = vermehrte Ausscheidung/Verlust von Eiweiß über den Urin
Therapie von Nierenkrankheiten
Wir behandeln in unserer Schwerpunktpraxis Patient:innen mit erworbenen oder familiären Nierenerkrankungen, Patient:innen mit systemischen Autoimmunerkrankungen (z. B. Vaskulitis/Kollagenosen), Patient:innen mit schwer einstellbarem Bluthochdruck und Patient:innen, die kurz- bzw. langfristig eine Nierenersatztherapie benötigen oder mit einer Plasmatherapie (Immunadsorption, Lipidapherese) behandelt werden müssen.
Ziel der Behandlung ist es, die Nierenfunktion zu erhalten und ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Zu dieser Behandlung zählt je nach Krankheitsbild eine möglichst optimale und individuell abgestimmte Blutdruckeinstellung, eine Senkung der Eiweißausscheidung im Urin, die Therapie von Infektionen und die Steuerung von Immunsuppressiva.
Weiterhin kümmern wir uns um eine Normalisierung des Wasserhaushaltes, der Elektrolyte und des Säuregleichgewichtes im Blut. Selbstverständlich passen wir gegebenenfalls die Dosis von Medikamenten an, wenn eine eingeschränkte Nierenfunktion dies erforderlich macht und berücksichtigen die Wechselwirkung zwischen verschiedenen Medikamenten. Diesbezüglich stehen wir Ihren behandelnden Haus- und/oder Fachärzten auch gerne beratend zur Seite.
Nierenersatztherapie
Dialyseverfahren: angepasst auf Ihre Bedürfnisse
Die Notwendigkeit einer regelmäßigen Dialysebehandlung bedeutet erhebliche Veränderungen im täglichen Leben eines jeden einzelnen Patientens. Um eine möglichst auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmte Therapie anbieten zu können, führen wir verschiedene Formen der Dialysetherapie durch.
Folgende Verfahren bieten wir an:
- Hämodialyse
- Hämofiltration
- Hämodiafiltration
- (LC)-Dialysen
- Nachtdialyse
- Heimdialyse
- Urlaubs- und Gastdialyse
- Infektionsdialysen (Hepatitis B und C, MRSA)
- Akutdialyse
- Peritonealdialyse (PD)
- (manuelle) kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse (CAPD)
- kontinuierliche zyklische Peritonealdialyse (CCPD)
- nächtliche intermittierende PD (NIPD)
- Intermittierende PD (IPD)
- automatisierte PD (APD)
Organisation der Dialysebehandlung: möglichst integriert in Ihren Alltag
Wir streben es an, unseren Patienten einen langen Transport durch das Bonner Stadtgebiet zur Dialysebehandlung zu ersparen. Zu diesem Zweck wurden wohnortnahe Zentren eingerichtet, in denen die Dialysebehandlung vorgenommen werden kann.
Dialysepflichtige Patienten:innen, die mit der Hämodialyse behandelt werden, erhalten üblicherweise dreimal pro Woche eine Therapiesitzung über 4-5 Stunden. Die Behandlungen finden somit montags, mittwochs und freitags oder dienstags, donnerstags und samstags statt. Neben einer Früh- und Mittagsschicht bieten wir an drei Tagen der Woche auch eine Abendschicht (Beginn 17 Uhr) an.
Zusätzlich zur Nachtdialyse hoffen wir, damit insbesondere berufstätigen Patienten:innen die Fortführung ihres normalen Berufslebens zu ermöglichen. Patienten:innen, die mit der Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse; PD) behandelt werden, führen ihre Behandlung in der Regel zuhause durch. Zuvor werden sie intensiv durch unser Team geschult. In monatlichen Abständen erfolgt eine Besprechung der Therapie beim behandelnden Arzt und eine Kontrolle der Laborwerte.
weitere Leistungen:
Diätberatung
Gerne unterstützen wir unsere Patienten:innen bei der Erstellung von Diätplänen und führen Ernährungsberatungen für eine kalium- und phosphatarme Kost durch.
Clearance-Messungen
Viele der verwendeten Dialysegeräte verfügen über die Möglichkeit, die Dialyse-Effektivität während der Behandlung zu überwachen (sog. Online-Monitoring).
Sport an der Dialyse
Wir bieten unseren Patienten:innen an, während der Therapiesitzung im Liegen Fahrrad zu fahren. Hierdurch kann die Beinmuskulatur trainiert werden.
Shunt-Monitoring
Wir überwachen die Funktion des Dialyseshunts mittels Ultraschall. Eine besondere Spezialuntersuchung, die sogenannte Ultraschall-Dilutionstechnik, ermöglicht es darüber hinaus, während der Dialysebehandlung die Leistungsfähigkeit des Dialyseshunts zu messen.
Lipidapherese
Bei Menschen mit Fettstoffwechselstörungen ist das Risiko für das Auftreten von Herz-Kreislauferkrankungen (Koronare Herzerkrankung, Herzinfarkt, periphere arterielle Verschlusskrankheit, zerebrovaskuläre Erkrankungen, Schlaganfall) stark erhöht. Bei den Betroffenen lassen sich unter anderem sehr hohe Werte für LDL-Cholesterin oder Lipoprotein (a) bestimmen.
Die Lipidapherese (auch LDL-Apherese genannt) wird durchgeführt, wenn trotz maximaler Diät und medikamentöser Therapie das LDL-Cholesterin nicht ausreichend gesenkt werden kann. Patienten mit erhöhtem Lipoprotein (a) und einer fortschreitenden Herz-Kreislauferkrankung (koronare Herzerkrankung) werden ebenfalls mit der Lipidapherese behandelt. Bei der Lipidapharese handelt es sich um ein Blutreinigungsverfahren, welches je nach Erfordernissen in wöchentlichen bis 14-tägigen Abständen durchgeführt wird und jeweils 1,5–3 h dauert. Um insgesamt eine ausreichende Absenkung des LDL-Cholesterins oder des Lipoproteins (a) zu erzielen, müssen cholesterinsenkende Medikamente weiter eingenommen werden
Voraussetzung für die Durchführung einer Lipidapheresebehandlung
Lipidapheresen können nur durchgeführt werden bei Patienten:innen mit:
- familiärer Hypercholesterinämie in homozygoter Ausprägung
- mit schwerer Hypercholesterinämie, bei der grundsätzlich mit einer über zwölf Monate dokumentierten maximalen diätetischen und medikamentösen Therapie das LDL-Cholesterin nicht ausreichend gesenkt werden kann
- mit isolierter Lp(a)-Erhöhung über 60 mg/dl und LDL-Cholesterin im Normbereich sowie gleichzeitig klinisch und durch bildgebende Verfahren dokumentierter progredienter kardiovaskulärer Erkrankung (koronare Herzerkrankung, periphere arterielle Verschlusskrankheit oder zerebrovaskuläre Erkrankungen)
Die Notwendigkeit dieser Behandlung wird durch den behandelnden Kardiologen, Angiologen oder Lipidologen festgestellt und in einer Beurteilung festgehalten. Diese Beurteilung darf jedoch nicht durch den Arzt erfolgen, an den bei bestätigter Indikation zur Durchführung der Apherese überwiesen wird (Nephrologe). Vor Beginn der Behandlung muss der durchführende Arzt die Behandlung bei der Apherese-Kommission der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein beantragen, welche die Kostenübernahme für die Behandlung genehmigen muss.
Immunadsorption
Bei der Immunadsorption handelt es sich um ein Therapieverfahren zur therapeutischen Entfernung von Autoantikörpern und Immunkomplexen bei Autoimmunerkrankungen. Zur Entfernung dieser krankheitsauslösenden Substanzen wird aus dem Blutkreislauf Plasma (flüssiger Bestandteil des Blutes) abgetrennt und über einen sog. Adsorber geführt. In diesem Adsorber befinden sich Stoffe, die eine hohe Bindungseigenschaft zu Antikörpern aufweisen. Das von Autoantikörpern und Immunkomplexen gereinigte Plasma wird dem Patienten wieder zurückgeführt. Unter anderem kommt dieses Therapieverfahren bei Patienten mit Guillain-Barré-Syndrom (GBS) oder schweren Verlaufsformen der Myasthenia gravis zum Einsatz, wenn herkömmliche Therapieansätze nicht zum Erfolg geführt haben. Die Indikation wird daher vom Facharzt gestellt, der die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung durchführt (z. B. Neurologe). Vor Behandlungsbeginn muss eine Kostenübernahme bei der Krankenkasse beantragt werden.
Transplantationsnachsorge
Vorbereitung zur Aufnahme auf die Warteliste
Als engagierte Befürworter der Nierentransplantation als ideale Form der Nierenersatztherapie führen wir die Vorbereitung zur Aufnahme auf die Warteliste zur Nierentransplantation durch (oder zur simultanen Pankreas- und Nierentransplantation für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1).
Dies geschieht in Kooperation mit den umliegenden Transplantationszentren des Universitätsklinikums Bonn, des Universitätsklinikums Köln, des Krankenhauses Köln-Merheim und anderen überregionalen Transplantationszentren. Weiterhin überprüfen wir gerne die Möglichkeit einer Lebendnierenspende durch eine sorgfältige medizinische Überprüfung eines potentiellen Spenders.
Nach erfolgreicher Transplantation übernehmen wir in enger Zusammenarbeit mit dem Transplantationszentrum die Nachsorge für Patientinnen und Patienten nach Organtransplantation.
Wir freuen uns, dass wir einige unserer Patienten schon über 20 Jahre in der Transplantationsnachsorge betreuen dürfen. Die Ärzte der Praxis konnten sich während ihrer Ausbildung auf die Versorgung und Behandlung von Patienten nach Nierentransplantation spezialisieren und haben über mehrere Jahre hinweg die Transplantationsnachsorge eines universitären Transplantationszentrums betreut. Mehrere wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Transplantationsnachsorge wurden von den Ärzten der Praxis veröffentlicht.
KOOPERIERENDE TRANSPLANTATIONSZENTREN
Transplantationszentrum – Universitätsklinikum Bonn
Transplantationszentrum – Krankenhaus Köln-Merheim
Transplantationszentrum – Uniklinik Köln